Umweltschutz und Nachhaltigkeit bei Drucksachen

Marken müssen heute nicht nur trendy, cool und sexy sein, auch Themen wie Umweltschutz und die Nachhaltigkeit spiele für Konsumenten eine immer größere Rolle. Dies betrifft nicht nur große Konzerne, sondern auch den kleinen Einmannbetrieb.

Umweltschutz und Nachhaltigkeit lässt sich bereits bei ganz einfachen, alltäglichen Dingen wie Drucksachen in der Unternehmenskommunikation realisieren. Vorurteile gegenüber ökologischen Papieren gehören der Vergangenheit an.

Mittlerweile gibt es Druckereien die besonders umweltfreundliche Druckerzeugnisse anbieten, welche nicht nur aus 100% Recyclingpapier bestehen, sondern auch mit schadstoffarmen Farben und Lacken sowie emissionsarmen Klebstoffe produziert werden. Dadurch wird die Schadstoffbelastung des Altpapiers bereits an der Quelle reduziert.
 

Welche Umwelt-Labels für Papier gibt es und was sagen sie aus?

› Umwelt-Labels bei Drucksachen

Der Blaue Engel

Als ältestes Umweltzeichen der Welt besiegelt der Blaue Engel seit 1978 umweltfreundliche Produkte und Services, die Umwelt & Gesundheit, Klima, Wasser und Ressourcen schützen. Recyclingpapier mit dem Blauen Engel (RAL-UZ 14) besteht aus 100% Altpapier, wohingegen die Variante (RAL-UZ 72) nur einen Anteil von 90% Altpapier ausweist. Es wird nicht nur ressourcenschonend, sondern auch garantiert ohne jeden Einsatz von giftigen Chemikalien und Zusatzstoffen hergestellt. Das Altpapier muss aus mindestens 65 Prozent unteren und mittleren Sorten bestehen. Denn die mehrfache Nutzung der Papierfasern ist ein entscheidender Faktor für den Ressourcenschutz.

Umweltzeichen Blauer Engel

Die Herstellung von Recyclingpapier spart im Vergleich zu Frischfaserpapier ca. 70 Prozent Wasser und ca. 60 Prozent Energie. Darüber hinaus sind der Einsatz von Chlor, optischen Aufhellern, halogenierten Bleichmitteln und weiteren gesundheitsgefährdenden Chemikalien bei der Aufbereitung der Altpapiere verboten. Recyclingpapiere mit dem Blauen Engel unterliegen strengsten Anforderungen an die ökologischen Standards und erfüllen geltende Normen zur Gebrauchstauglichkeit und Alterungsbeständigkeit.

EU Ecoloabel

Das freiwillige Umweltsiegel EU Ecolabel, auch „Euroblume“ oder „EU-Blume“ genannt, soll Verbrauchern zur Orientierung beim Kauf umweltfreundlicher Produkte und Dienstleistungen dienen. Um es zu erhalten, müssen Hersteller strenge Richtlinien über den gesamten Produktionsprozess hinweg einhalten.

EU Ecolabel Kriterien für Umwelt- und Gesundheitsschutz:

EU Ecoloabel
  • Begrenzung von Luftemissionen und Energieverbrauch.
  • Restriktiver Einsatz von Chemikalien und Hilfsstoffen, z.B. kein Einsatz von Elementarchlor.
  • Reduzierung der Einleitung giftiger oder eutropher Stoffe in Gewässer.
  • Umfangreiches Abfallmanagement.
  • Holz muss z. B. aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammen.

Die Euroblume ist – im Gegensatz zum Blauen Engel – keine Zertifizierung für einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft.

Weitere Informationen unter www.eu-ecolabel.de

FSC®

Das Forest Stewardship Council® entwickelt Standards zur Einhaltung der ökologischen und sozialen Mindestanforderungen bei der Bewirtschaftung von Wäldern. FSC® zertifizierten Waldbesitzer werden jährlich von unabhängigen Prüfern kontrolliert. Auch bei der Weiterverarbeitung wird sichergestellt, dass die zertifizierten Hölzer nicht mit nicht-zertifizierten vermischt werden.

Die Siegel „FSC® 100%“ und „FSC®-Mix Credit“ zeichnen deshalb im Unterschied zum Blauen Engel Papiere aus, die ganz oder überwiegend aus Frischfasern bestehen. Nur „FSC® Recycled Credit“-Papier besteht aus 100 Prozent Recyclingfasern. Dabei kann es sich aber auch um 100 Prozent hochweiße und unbedruckte Recyclingfasern (z.B. industrielle Schnittreste) handeln, die nicht aufwendig aufbereitet werden müssen. FSC® stellt keine Anforderungen an den Produktionsprozess, die eingesetzten Chemikalien sowie an die Gebrauchstauglichkeit und die Alterungsbeständigkeit der Papiere.

Weitere Informationen unter www.fsc-deutschland.de

FSC – orest Stewardship Council

PEFC™

PEFC™ (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes™) ist neben FSC ist das zweite der beiden bekanntesten, internationalen Forstzertifizierungsysteme. Die PEFC™-Standards prüfen und unterstützen einen verantwortungsvollen Umgang mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz sowie eine faire und respektvolle Behandlung von den Arbeitern der Holzwirtschaft.
Alle Glieder der Produktkette müssen zertifiziert sein: Vom Waldbesitzer über die Verarbeiter (Zellstoff/Papierfabrik) und Distributoren (Papiergroßhandel) bis hin zum Weiterverarbeiter (Drucker).

Weitere Informationen unter www.pefc.de

PEFC Logo

Nordic Swan

Der Nordic Swan oder auch Nordic Ecolabel bzw. Nordischer Schwan genannt, ist das offizielle Umweltzeichen der skandinavischen Länder. Die Kriterien für dieses Label werden von Experten aus Behörden, Umweltorganisationen und aus dem industriellen Bereich aufgestellt. Der gesamte Lebenszyklus des Produkts, vom Rohstoff bis hin zur Entsorgung, wird bei dieser Zertifizierung berücksichtigt und regelmäßig überprüft.

Weitere Informationen unter www.nordic-ecolabel.org

Nordic Swan

› Umwelt- und ressourcenschonende Druckfarben

Die in herkömmlichen Druckfarben genutzten Kobaltverbindungen dienen als Katalysator für die chemische Trocknung der Farben, die im Offsetdruck (nicht jedoch im Digitaldruck) nötig ist. Erst wenn der Druck trocken ist, kann der Druckbogen weiterverarbeitet werden.

Kobalt wird oft unter menschen- und umweltfeindlichen Bedingungen gewonnen, der Einsatz von Kobalt in Druckfarben wird daher immer häufiger kritisch gesehen.

Moderne Druckfarben ermöglichen es, eine schnelle Trocknung auch ohne Kobalt zu erreichen. Ein ungiftiges Mineralsalz ersetzt dabei das problembehaftete Kobalt. Nachteile im Druck gibt es dabei keine. Im Gegenteil: Die Trocknung ohne den Stoff funktioniert sogar besser und Umwelt und Ressourcen werden geschützt.

Umweltfreundliche Druckfarben kommen komplett ohne Mineralöl und Schwermetalle (z.B. Blei, Arsen, Cadmium, Selen, Antimon, Quecksilber, Chrom) und Weichmacher (Phthalate) aus. Sie basieren auf pflanzlichen Ölen und Harzen, wie z.B. Leinöl, Sojaöl oder Baumharz. Diese Inhaltsstoffe sind leicht abbaubar, wasserlöslich und nachwachsend.

Mineralöl freie Druckfarben sind nicht nur auf dem Papier umweltfreundlich, sie lassen sich später auch leicht, emissions- und rückstandslos wieder aus dem bedruckten Papier entfernen. Dies ist ein sehr wichtiger Aspekt bei der Wiederaufbereitung von Altpapier. Mit umweltfreundlichen Druckfarben bedruckte Papiere sind biologisch besser abbaubar und können später nahtlos in den Recyclingkreislauf zurückgeführt werden.
 
 

› Vegan drucken auch das geht!

Für Unternehmen für die das Thema „vegan“ wesentlicher Bestandteil Ihrer Markenidentität ist, sind auch vegane Drucksachen relevant. Papier, Druckfarben, Lacke und Kleber können nämlich auch tierische Bestandteile enthalten. Wer das vermeiden will, hat heute die Möglichkeit, fast alles auch vegan zu drucken – ohne Abstriche bei der Qualität hinnehmen zu müssen.
 
 

› Nachhaltigkeit weiter gedacht …

Drucksachen wie zum Beispiel Briefpapier wird jedoch Inhouse mit Tintenstrahl- oder Laserdruckern bzw. Kopierern noch einmal bedruckt. Hier empfiehlt sich die Verwendung von Bürogeräten die besonders emissionsarm und langlebig sind, einen geringen Energieverbrauch haben und evtl. über eine Duplexeinrichtung für doppelseitiges Bedrucken verfügen. Für leere Tonermodule bieten wieder befüllbare Kartuschen eine sinnvolle Alternative. Diese Module sind neu aufgearbeitet, reduzieren den Abfall und schonen Ressourcen. Produkte die das Umweltzeichen „Blauer Engel“ tragen sind für Geräte wie auch Kartuschen eine gute Wahl.